Projekt Passepartout

Die sechs Kantone an der französischen Sprachgrenze (BE, BL, BS, SO, FR, VS) schlossen sich 2004 zum Projekt Passepartout zusammen, um den Fremdsprachenunterricht an der Volksschule von Grund auf zu erneuern. Sie unterzeichneten einen Staatsvertrag (Interkantonale Vereinbarung über die Einführung des Französischunterrichts ab dem 3. und des Englischunterrichts ab dem 5. Schuljahr sowie die gemeinsame Entwicklung des Fremdsprachenunterrichts FEUV), der bis Ende Juli 2018 für alle beteiligten Kantone verbindlich war. Gemeinsam vereinheitlichten die sechs Kantone die Stundentafel und entwickelten neue Lehrmittel sowie einen neuen Lehrplan. Auch die Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen wurde gemeinsam entwickelt.

Die Ziele von Passepartout richteten sich an den nationalen und europäischen Bildungsprojekten aus: Das HarmoS-Konkordat legt fest, dass alle Schülerinnen und Schüler in der Primarschule zwei Fremdsprachen lernen. Der Passepartout-Lehrplan wurde auf den Lehrplan 21 abgestimmt, der nach Abschluss des Projekts Passepartout in allen Kantonen gilt. Nicht zuletzt verfolgte Passepartout die Sprachenstrategie des Europarats, der mit dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen und dem Europäischen Sprachenportfolio zwei wichtige Instrumente geschaffen hat, die auch in der Schweiz angewendet werden.

Am 31. Juli 2018 wurde das Projekt Passepartout abgeschlossen. Damit setzen die sechs beteiligten Kantone die Sprachenstrategie der EDK konsequent um. Schliesslich legte der Gesamtprojektleiter im August 2018 der Steuergruppe den Abschlussbericht zum Projekt Passepartout vor.

Weiterführende Informationen finden Sie auch unter www.sprachenunterricht.ch/content/passepartout.

Von Juni 2015 bis März 2019 wurde am Institut für Mehrsprachigkeit (IfM) der Universität und der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Auftrag der Passepartout-Kantone das Projekt „Ergebnisbezogene Evaluation des Französischunterrichts in der 6. Klasse (HarmoS 8) in den sechs Passepartout-Kantonen“ durchgeführt. Die Evaluation des Französischunterrichts nach Passepartout durch das IfM wurde in einigen Bereichen eng an die gesamtschweizerische Untersuchung der EDK zur Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen (ÜGK) angebunden, um entsprechende Synergien nutzen zu können. Dies wurde in einer Vereinbarung zwischen Passepartout und der EDK geregelt. Mit dem Schlussbericht zum Projekt „Ergebnisbezogene Evaluation des Französischunterrichts in der 6. Klasse (HarmoS 8) in den sechs Passepartout-Kantonen“ liegen den Passepartout-Kantonen die Ergebnisse zu den Leistungstests und zur Schülerbefragung vor.